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Blogbeitrag

30. Oktober 2025

Welche Siloart passt zu meiner Tätigkeit? Der Vergleich.

Sioart

In vielen Betrieben entscheidet die richtige Lagertechnik darüber, wie zuverlässig und effizient Schüttgüter bewegt, verarbeitet und geschützt werden können. Silos übernehmen dabei zentrale Aufgaben, denn sie kombinieren große Lagermengen mit kontrollierten Bedingungen und automatisierten Materialflüssen. Doch nicht jede Anwendung braucht dieselbe Konstruktion. Je nach Produkt, Platzsituation und gewünschter Ablauforganisation bietet jede Siloart eigene Stärken. Ein genauer Blick auf die unterschiedlichen Bauformen hilft dabei, für jeden Betrieb die passende Lösung zu finden.

Was ist ein Silo? Warum braucht man es?

Ein Silo ist ein technisches Lagersystem, das darauf ausgelegt ist, rieselfähige Schüttgüter sicher, sauber und unter kontrollierten Bedingungen aufzubewahren. Dazu zählen unter anderem Getreide, Mais, Mehl, Futtermittel oder verschiedene industrielle Rohstoffe. Der geschlossene Aufbau schützt die gelagerten Produkte vor Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen, Schädlingen und Verunreinigungen. Gleichzeitig sorgt eine integrierte Technik dafür, dass Luftzirkulation, Temperatur und Feuchte reguliert werden können. Dies sind entscheidende Faktoren, um die Qualität über längere Zeiträume hinweg zu erhalten.

Neben dem Schutz spielt der Materialfluss eine wesentliche Rolle. Silos ermöglichen eine präzise Steuerung von Befüllung, Entleerung und Dosierung. Dadurch lassen sich Produktionsprozesse effizienter gestalten, Lieferketten stabil halten und große Mengen zuverlässig bewegen. In vielen Betrieben sind Silos deshalb nicht nur Lagerbehälter, sondern ein zentraler Bestandteil des gesamten Prozess- und Logistiksystems.

Welche Siloarten gibt es?

Je nach Anforderungen an Lagerkapazität, Produktbeschaffenheit und räumliche Situation stehen verschiedene Siloarten zur Verfügung. Sie unterscheiden sich in Bauform, Material, Volumen und der Art, wie das Schüttgut ein- und ausgetragen wird. Zu den verbreitetsten Varianten zählen Rund- bzw. Getreidesilos, kubische Rechtecksilos, großzügige Flachlager und spezialisierte Verladesiloanlagen.

Jede Siloart bringt eigene funktionale Vorteile mit und lässt sich gezielt in bestehende Betriebsstrukturen integrieren. Rundsilos eignen sich vor allem für klassische Getreidelagerungen, Rechtecksilos nutzen vorhandenen Platz maximal aus, Flachlager bieten ein hohes Maß an Flexibilität, und Verladesiloanlagen unterstützen schnelle Umschlagprozesse. Die Vielfalt der Bauformen ermöglicht es, für nahezu jede Anwendung eine passende Lösung zu finden.

Klassische Siloart: Getreidesilo und Rundsilo

Getreidesilos in runder Ausführung gehören zu den etabliertesten Systemen. Die zylindrische Bauform verteilt Druckkräfte optimal, wodurch hohe Bauweisen möglich werden. Rundsilos gelten als Standardlösung im Agrarbereich und bieten ideale Voraussetzungen für die Lagerung empfindlicher Körnerprodukte. Durch Belüftungssysteme, Trocknungstechnik und automatisierte Überwachung bleiben Temperatur und Feuchtigkeit konstant, was die Lagerqualität langfristig sichert.

Die Befüllung erfolgt häufig über Förderanlagen oder Elevatoren, während die Entleerung durch trichterförmige Siloböden und mechanische Austragssysteme unterstützt wird. Rundsilos können einzeln oder in ganzen Siloanlagen kombiniert werden, um große Mengen effizient zu strukturieren.

Vorteile:

  • großes Lagervolumen bei geringer Grundfläche
  • effiziente Belüftungs- und Trocknungstechnik
  • sichere Entleerung durch Steilwandgeometrie
  • hoher Witterungsschutz für empfindliche Schüttgüter

Voluminöse Siloart: Rechtecksilo

Rechtecksilos nutzen die verfügbare Grundfläche besonders effektiv aus. Die kubische Bauweise ermöglicht hohe Lagermengen, ohne Rundräume oder ungenutzte Flächen entstehen zu lassen. In Hallen oder beengten Anlagen sind Rechtecksilos daher eine der effizientesten Lösungen. Da sie häufig modular aufgebaut werden, können mehrere Kammern nebeneinander angeordnet werden. Dadurch lassen sich unterschiedliche Sorten, Chargen oder Rezepturbestandteile klar voneinander trennen.

Rechtecksilos finden sowohl im Agrarbereich als auch in der Futtermittelherstellung und in industriellen Anlagen Verwendung. Durch die flexible Innenaufteilung können sie exakt an die betrieblichen Abläufe angepasst werden. Auch die Kombination mit Förderschnecken, Trogkettenförderern oder anderen Transportsystemen lässt sich gut realisieren.

Vorteile:

  • optimale Flächenausnutzung durch kubische Form
  • flexible Unterteilung in mehrere Kammern
  • ideal für Halleninstallation und beengte Standorte
  • anpassbare Innenstrukturen für verschiedene Schüttgüter

Ebenerdige Siloart: Flachlager

Ein Flachlager beschreibt eine ebenerdige, großflächige Lagerlösung ohne die klassische Silohöhe. Statt vertikaler Bauweise wird eine Fläche genutzt, die über hohe Kapazitäten verfügt und eine besonders einfache Handhabung ermöglicht. Flachlager werden häufig als Hallenlager oder Boxensysteme ausgeführt und eignen sich hervorragend für saisonale oder variierende Lagermengen.

Die Befüllung erfolgt meist über Fördertechnik oder per Schüttgutaufnahme durch Radlader. Auch die Entnahme ist unkompliziert und ermöglicht schnelle Umschlagszeiten. Flachlager lassen sich besonders leicht erweitern und in bestehende Betriebsgebäude integrieren. Damit sind sie praxistaugliche Lösungen für Betriebe, die maximale Flexibilität benötigen, große Chargen bewegen oder wechselnde Produkte lagern.

Vorteile:

  • flexible Nutzung für unterschiedliche Schüttgüter
  • einfache Befüllung und Entnahme mit Maschinen
  • große Lagerkapazitäten auf ebener Fläche
  • leicht in bestehende Gebäudestrukturen integrierbar

Spezielle Siloart: Verladesiloanlage

Verladesiloanlagen sind speziell darauf ausgelegt, Schüttgüter schnell und exakt zu verladen. Sie dienen weniger als langfristige Lagerorte, sondern als logistische Schnittstelle zwischen Produktion, Verarbeitung und Transport. Durch exakte Dosiersysteme, angepasste Austragsmechaniken und kurze Befüllzeiten eignen sie sich besonders für Betriebe mit hohem Umschlag.

Diese Anlagen kommen etwa in Mühlen, Mischfutterwerken oder Logistikzentren zum Einsatz. LKW können innerhalb kürzester Zeit befüllt werden, und dank moderner Wägetechnik lassen sich Mengen präzise steuern. Verladesilos verbinden Lagerung, Prozesssteuerung und Transport in einem integrierten System.

Vorteile:

  • schnelle Befüllung und Entleerung bei hohem Umschlag
  • präzise Dosierung durch moderne Wägetechnik
  • logistikoptimierte Abläufe mit kurzen Ladezeiten
  • ideal für produktionsnahe oder zentrale Umschlagpunkte

Kombination verschiedener Siloarten

In vielen Betrieben entsteht erst durch die Kombination unterschiedlicher Siloarten ein effizienter Gesamtprozess.

Rundsilos dienen dabei häufig als zentraler Speicher für große Grundmengen und sorgen für eine stabile, langfristige Vorratshaltung.

Rechtecksilos ergänzen dieses Grundsystem, wenn mehrere Chargen getrennt gelagert oder Komponenten für Mischungen parallel bereitgestellt werden müssen. Ihre Kammeraufteilung ermöglicht eine klare Struktur und eine genaue Zuordnung verschiedener Produkte.

Flachlager kommen überall dort hinzu, wo flexible Zwischenlager benötigt werden. Sie eignen sich besonders für saisonale Spitzen oder große Mengen, die kurzfristig bewegt oder umgeschichtet werden müssen.

Verladesiloanlagen bilden den logistischen Abschluss einer kombinierten Anlage. Sie sorgen für schnelle Ladezeiten, präzise Dosierung und einen reibungslosen Übergang zu Transportfahrzeugen oder nachgelagerten Prozessen.

Durch die Verbindung einer Siloart mit einer anderen, entsteht ein durchgängiger Materialfluss, der Lagerkapazität, Flexibilität und effiziente Abläufe miteinander vereint.

Wir sind Ihre Experten: Anlagen-, Maschinen- und Mühlenbau für die Landwirtschaft und Agrarindustrie!

Farwick Mühlenbau aus Münster – Ihr versierter Partner rund um die Planung und Ausführung von Maschinen und Zubehör, auch für Biogasanlagen. Haben Sie weitere Fragen zum Einsatz einer Siloart oder benötigen Sie eine individuelle Beratung im Bereich Maschinen- und Mühlenbau? Dann melden Sie sich bei uns! Schreiben Sie uns gerne eine Mail an kontakt@farwick-muehlenbau.de, über das Kontaktformular oder rufen Sie uns unter der (0251) 14 23 60 an.

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