23. Juni 2023
Normales Getreide kommt meist trocken vom Feld. Eine fachgerechte Belüftung ist essenziell, um einen größeren Masseverlust und sämtliche Risikofaktoren zu vermeiden. Welche Grundsätze der Getreidebelüftung dabei zu beachten sind, erfahren Sie hier.
Um eine langfristige Lagerfähigkeit von Getreide zu gewährleisten, sind die beiden Parameter Feuchtigkeit und Temperatur entscheidend. Ein kühles und trockenes Lager ist wichtig, um den Verlust an Keimfähigkeit und Vitalität zu verhindern. Zudem kann eine gute Belüftung dazu beitragen, die Bildung von Kondenswasser zu vermeiden und große Temperaturschwankungen zu verhindern, was ansonsten das Wachstum von Lagerpilzen und die Bildung von Mykotoxinen wie Ochratoxin A (OTA) und Aflatoxin begünstigen kann. Eine regelmäßige Temperaturkontrolle ist unerlässlich, da ansteigende Temperaturen im Getreidelager auf einen Befall durch Käfer, Milben oder Schimmelpilze hinweisen können. Durch Vorreinigen, Trocknen und eine effektive Belüftung können diese Risiken minimiert und die Lagerstabilität des Getreides gewährleistet werden.
Es gibt eine Gleichgewichtsfeuchtigkeit zwischen der Luftfeuchtigkeit und der Feuchtigkeit des Getreides. Bei trockenem Getreide mit einer Feuchtigkeit von ca. 14-14,5 % stellt sich eine Luftfeuchtigkeit zwischen den Körnern von 65 % ein. Dieses Gleichgewicht darf nicht gestört werden, da sonst Feuchtigkeit in das Getreide gelangen kann. Es ist wichtig zu vermeiden, dass eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, die feuchter ist als die Gleichgewichtsfeuchtigkeit, in das Getreide gelangt. Das Getreide kann dadurch feuchter, matschig und schimmelig werden und es somit schädigen. Es empfiehlt sich daher eine regelmäßige Kontrolle der Temperatur und der Feuchtigkeit.
Wenn das Getreide warm ist und die Außenluft kalt, kann die Feuchtigkeit etwas höher sein. Beim Kühlen der Ware mit kalter Luft tritt ein physikalischer Effekt auf: Die Luft dehnt sich aus und die Luftfeuchtigkeit fällt. Daher sollte kalte Luft in warmes Getreide geblasen werden. Jedes Grad Erwärmung der Luft verringert die Luftfeuchtigkeit um 5 %. Dadurch kann die Luftfeuchtigkeit am Getreide niedriger sein als draußen, was zu einem Trocknungseffekt führt. Es ist wichtig zu beachten, dass die Belüftungstemperaturunterschiede kontrolliert werden sollten, um sicherzustellen, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu stark abfällt und das Getreide austrocknet.
Getreide sollte immer mit kälterer Luft belüftet werden, außer wenn eine Trocknung gewünscht ist. Wenn warme Luft in kälteres Getreide geblasen wird, kühlt sich die Luft ab und die Luftfeuchtigkeit steigt. Für jedes Grad Abkühlung erhöht sich die Luftfeuchtigkeit um 5 %. Dies kann dazu führen, dass sich überschüssiges Wasser aus der Luft am Getreide absetzt und es verschimmelt. Daher sollte man niemals wärmere Luft in kälteres Getreide blasen. Es ist wichtig, die Temperaturen der Belüftungsluft und des Getreides zu überwachen und sicherzustellen, dass die Luft kälter ist als das Getreide, um Schäden zu vermeiden.
Mechanische Belüftungssysteme mit Ventilatoren ermöglichen eine gezielte Luftzirkulation und Temperaturkontrolle. Die Wahl der Methode hängt dabei von Faktoren, wie Getreideart, Lagerdauer und Standort ab. Die Technik reicht dabei von der Unterbelüftung über die Teleskopbelüftungsrohre bis hin zu Halbrundkanälen. Ein komplettes Lagerprogramm an unterschiedlichen Ventilatoren von 1.000 bis 50.000 m³/h und Kühlsystemen ist ebenso möglich. Erkundigen Sie sich gerne bei Ihrem Spezialisten, um die optimale Getreidebelüftung für Ihr Fachlager zu bestimmen.
Farwick Mühlenbau aus Münster – Ihr versierter Partner rund um die Planung und Ausführung von Maschinen und Zubehör, auch für Biogasanlagen. Haben Sie weitere Fragen zum Einsatz von Belüftungstechnik in der Industrie und Landwirtschaft oder benötigen Sie eine individuelle Beratung bezüglich Lagerungssystemen und dem geeigneten Zubehör sowie allgemein im Bereich Maschinen- und Mühlenbau? Dann melden Sie sich bei uns! Schreiben Sie uns gerne eine Mail an kontakt@farwick-muehlenbau.de, über das Kontaktformular oder rufen Sie uns unter der (0251) 14 23 60 an.