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Blogbeitrag

20. August 2024

Ölhaltige Saaten – wie man sie verarbeitet

ölhaltige Saaten

Ölhaltige Saaten sind wahre Kraftpakete der Natur – sie stecken voller wertvoller Nährstoffe. Der Weg von den unscheinbaren kleinen Körnern zum aromatischen, gesunden Pflanzenöl ist ein faszinierender Prozess, der modernste Technik erfordert und in mehreren Schritten abläuft. In industriellen Mühlen wird dieser komplexe Vorgang perfektioniert, um hochwertiges Öl in großen Mengen zu gewinnen und gleichzeitig höchste Qualitätsstandards zu erfüllen.

Wie wird aus ölhaltigen Saaten Öl?

Die Gewinnung von Öl aus ölhaltigen Saaten beginnt mit der gründlichen Reinigung der Saaten, um Schmutz und andere Verunreinigungen zu entfernen. Dieser Prozess erfolgt meist durch Sieben und Luftreinigung. In einigen Fällen werden die Saaten leicht erhitzt, um den Feuchtigkeitsgehalt zu reduzieren und die Zellstrukturen aufzubrechen, was die spätere Ölgewinnung erleichtert.

Der nächste Schritt umfasst die eigentliche Ölgewinnung, die häufig durch mechanische Pressung erfolgt. Die vorbereiteten Saaten gelangen in eine Ölpresse, wo hoher Druck das Öl aus den Zellstrukturen herauspresst. Das gewonnene Öl enthält noch Sedimente, die im nächsten Schritt gefiltert werden, um ein klares und reines Endprodukt zu erhalten.

Ölhaltige Saaten – welche eignen sich?

Von weit verbreiteten Klassikern bis hin zu exotischen Alternativen bietet die Natur eine beeindruckende Vielfalt an ölhaltigen Samen, die in der Ölproduktion zum Einsatz kommen. Dabei spielen nicht nur der Ölgehalt und die gesundheitlichen Vorteile eine Rolle. Auch Nachhaltigkeit und regionale Verfügbarkeit gewinnen an Bedeutung.

Klassische ölhaltige Saaten für die Ölproduktion

Verschiedene Saaten dienen als Grundlage für die Ölgewinnung. Zu den bekanntesten gehören Sonnenblumenkerne, Raps und Sojabohnen. Diese Saaten sind besonders reich an Ölen und liefern qualitativ hochwertige Produkte. Sonnenblumenöl zeichnet sich beispielsweise durch seinen milden Geschmack und seine Vielseitigkeit in der Küche aus, während Rapsöl durch seinen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren punktet.

Exotische Alternativen

Neben den klassischen Saaten gibt es auch exotischere Alternativen, die immer mehr an Beliebtheit gewinnen. Dazu zählen Chiasamen, Leinsamen und Hanfsamen. Diese Saaten sind nicht nur reich an Öl, sondern auch an Omega-3-Fettsäuren und anderen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Leinsamenöl beispielsweise ist bekannt für seinen hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure, einer Omega-3-Fettsäure, die entzündungshemmend wirkt.

Nachhaltigkeit und regionale ölhaltige Saaten

Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl ölhaltiger Saaten ist die Nachhaltigkeit. Der Anbau und die Verarbeitung von regionalen Saaten wie Raps oder Lein in vielen Teilen Europas ermöglicht kurze Transportwege. Dies reduziert den CO₂-Fußabdruck und unterstützt lokale Landwirte. Die regionale Produktion verzichtet oft auf den Einsatz von Pestiziden, schont dadurch die Umwelt und liefert ein gesünderes Endprodukt.

Ist das Öl für den Verzehr geeignet?

Das direkt nach der Pressung gewonne Öl ist roh und ungefiltert und enthält noch viele Schwebstoffe und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Dieses Öl hat oft einen intensiveren Geschmack und ein stärkeres Aroma als raffiniertes Öl, weshalb es besonders in der kalten Küche, etwa für Salate, beliebt ist. Rohes Öl besitzt allerdings eine geringere Haltbarkeit und erfordert daher einen schnellen Verbrauch.

Um das Öl für den Verzehr haltbarer und geschmacklich neutraler zu machen, erfolgt die Raffinierung. Die Raffinierung entfernt unerwünschte Bestandteile wie freie Fettsäuren, Phospholipide und Wachse. Dieser Prozess umfasst mehrere Schritte, darunter die Entschleimung, bei der Schleimstoffe entfernt werden, die Neutralisation, die freie Fettsäuren beseitigt, und die Desodorierung, die das Öl von unerwünschten Gerüchen und Aromen befreit. Das Ergebnis ist ein klares, stabiles Öl, das sich lange lagern lässt und vielseitig in der Küche einsetzbar ist.

Bei der Wahl des richtigen Speiseöls sollte auf Qualitätssiegel wie „kaltgepresst“ oder „bio“ geachtet werden. Die Herstellung von kaltgepresstem Öl bei niedrigen Temperaturen bewahrt die wertvollen Inhaltsstoffe und den Geschmack besser. Bio-Öle stammen aus ökologischem Anbau, der auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden verzichtet. Diese Öle sind nicht nur gesünder, sondern auch umweltfreundlicher, da sie eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.

Das geht auch zuhause!

Öl selbst zuhause zu pressen, ist einfacher als man denkt und benötigt nur wenige Werkzeuge. Am besten eignen sich kleine, extra für den Hausgebrauch entwickelte Ölmühlen. Ölhaltige Saaten werden in die Mühle gegeben und per Hand oder elektrisch gepresst. Nach dem Pressvorgang sollte das Öl durch ein feines Sieb oder Tuch gefiltert werden, um Schwebstoffe zu entfernen.

Für den Heimgebrauch eignen sich vor allem ölhaltige Saaten, die leicht zu verarbeiten sind und eine hohe Ölausbeute liefern. Dazu zählen Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Sesam. Diese Saaten sind nicht nur relativ günstig, sondern auch in den meisten Supermärkten oder Bioläden erhältlich. Zudem sind sie vielseitig in der Küche einsetzbar und liefern ein geschmackvolles, selbstgemachtes Öl.

Vorteile von selbstgepresstem Öl

  • Der große Vorteil von selbstgepresstem Öl liegt in der Frische und der Qualität.
  • Sie haben die Kontrolle über den gesamten Prozess, von der Auswahl der Saaten bis zur Lagerung des fertigen Produkts.
  • Frisch gepresstes Öl enthält mehr Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe als industriell hergestelltes Öl, da es sofort verwendet und nicht über lange Zeit gelagert wird.
  • Außerdem können Sie das Öl ganz nach Ihren Geschmacksvorlieben anpassen, indem Sie verschiedene Saaten miteinander kombinieren.

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